Zusammenspiel verschiedener Marktsäcke

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    • Zusammenspiel verschiedener Marktsäcke

      Hi Leute,

      Jetzt tret ich auch mal aus dem stillen Mitlesen hervor und starte mein erstes Thema ;)

      Wie denkt ihr über das Zusammenspiel verschiedener Marktsäcke (also verschiedene Tonlagen). Insbesondere meine ich jetzt wenn zwei Marktsäcke gleichzeitig die gleiche Melodie in verschiedenen Tonarten spielen. Was geht gut was geht nicht? Habe bis jetzt immer nur mit A-Säcken zusammengespielt, nach meiner Logik müsste es mit E-Säcken ja auch noch ganz gut klingen (also E und A) mit anderen wirds vielleicht wieder schwerer.

      Was geht nach eurer Meinung?
    • Also ansich sind (bei gut gestimmten Säcken) alle konsonanten Intervalle bei einer einfachen "Dopplung" also dem spielen der gleichen Melodie möglich. Also Quinte und Quarte sind bspw. eigentlich immer möglich. Beispiele im Zusammenhang mit dem a-Sack wären:
      Tief D oder E zusammen mit dem a-Sack
      Hoch D oder E zusammen mit dem a-Sack
      Rein theoretisch gehen auch Säcke in Terzstimmung, also beispielsweise ein c-Moll Sack zum a-Moll Sack... Habe ich so bisher aber (wohl auch, weils eigentlich niemand so einen Sack baut) gesehen / gehört... Also was eigentlich immer geht ist ein Quintabstand, während der Quartabstand nicht unbedingt zu jedem Lied passt.
      "Wenn's ned qualmt, isses keine Zigarette." - Mattis Branschke, 2016
    • Ich würde noch hinzufügen, dass es sehr auf die Musik ankommt, die man spielen will. Bei einfachen mittelalterlichen Melodien klingt die Verdopplung mit Quart- oder Quintparallelen meistens gut, weil man das bei mittelalterlicher Musik auch mehr oder weniger erwartet. Sobald es aber mehr richtung neuzeitlicher Folk/französisische, Irische, bretonische Musik usw. geht ist diese Herangehensweise imho völlig unpassend und widerspricht den Hörgewohnheiten auf unangenehme Weise.

      Zu Zusammenspiel im Terzabstand: Das klappt nicht/ wäre extrem gewöhnungsbedürftig. Übliche terzparallele Zweistimmigkeit wechselt grundsätzlich zwischen großen und kleinen Terzen.
      "Wenn die Herren etwas Frucht- äh...-Cocktail äh... zu sich nehmen wollen, dann greifen sie bitte dort in die Schatulle, dort liegen 6 gelbe Äpfel"
    • Deshalb habe ich auch theoretisch geschrieben ;) Allerdings ist gewöhnungsbedürftig != schlecht... Konsonant wäre das ganze... Und immernoch angenehmer als zwei Säcke im Sekundabstand ;)

      Und ansonsten: Auch im Folkbereich wird gern mal eine einfache Dopplung durch Quintverschiebung gemacht (nicht konstant, aber das würde ich auch bei Marktmusik nicht tun... Also bspw. ein ganzes Lied mit Quinte zu begleiten...), weil es einfach das rundeste Intervall neben der Oktave ist. Aber da wir ja hier grundsätzlich von Marktmusik sprechen ist meine Ausführung insofern schon korrekt...
      "Wenn's ned qualmt, isses keine Zigarette." - Mattis Branschke, 2016
    • Klar, die Grenzen sind fließend und Ausnahmen bestätigen die Regel. Trotzdem gilt es meiner Meinung in der Marktmusik insbesondere für hörbar neuzeitliche, belebte und kompliziertere Stücke, dass man besser einstimmig oder mit "echten", nicht parallelen zweiten Stimmen spielt als die ganze Zeit eine Quart oder Quint "mitzuschleppen", während ich es bei mittelalterlichen oder mittelalterlich anmutenden Sachen eigentlich ganz nett finde, auch mal durchgehend quintparallel zu spielen.
      "Wenn die Herren etwas Frucht- äh...-Cocktail äh... zu sich nehmen wollen, dann greifen sie bitte dort in die Schatulle, dort liegen 6 gelbe Äpfel"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Fipastero ()