Mit der Abschaltung von Stephan's Sackpfeifenclub und dem Sackpfeifenbau-Forum sind die FAQ's mittlerweile verloren gegangen, so dass es Zeit für eine Neuauflage wird.
Vorab noch einige Bezugsquellen für Werkzeuge:
mima.de/
holzundlicht.de/
sherline.com/
ballas-shop.de/online-shop/
shop.hager-drechseln.de/
killinger.de/
drechslershop.de/
drechselbedarf-schulte.de/
dictum.com/de/
wabeco-remscheid.de/
paulimot.de/
profishop.de/
drechselshop-kramer.com/
zuschnittholz24.de/
contorion.de/
FAQ's für den Sackpfeifenbau
Vorwort
----------
Wenn du überlegst ein eigenes Instrument bauen zu wollen, dann solltest du zuallererst in Betracht ziehen, ob ein Baukurs für dich infrage kommt. Baukurse haben den Vorteil, das du danach ein spielbares Instrument in den Händen hälst und zudem der Kosten- und Zeitfaktor über-und planbar bleibt. Außerdem besteht die Möglichkeit, Gleichgesinnte zu treffen, was durchaus eine wichtige Erfahrung ist, da die Szene doch recht überschaubar ist. Desweiteren bieten einige Hersteller z.B. Jürgen Ross oder Christian Dreier den Verkauf von Bausätzen und Halbzeugen an, was dir die Arbeit des Bohrens oder der Holzbehandlung erspart.
Warum rate ich dir dazu?
Für ein spielbares Instrument ist weit mehr vonnöten, als eine Drechselbank zu kaufen und Späne zu produzieren. Neben Zeit, Geld und einem geeigneten Arbeitsplatz sind neben den Drechselwerkzeugen an die man zuerst denkt,
viele weitere Maschinen und Werkzeuge nötig - teilweise unverzichtbar - um entsprechende Werkzeuge und Vorrichtungen für das Instrument bauen zu können. Außerdem braucht man weiteres Vielfaches an Zeit um sich diese Fertigkeiten
beizubringen und anzueignen, das Lehrgeld kommt noch obendrauf. Jemand ohne handwerkliche Ausbildung oder zumindest Veranlagung, muss sich im Klaren sein, das er quasi eine drei-/vierjährige Ausbildung in seiner Freizeit zu absolvieren
hat um auf ein entsprechendes Qualitätsniveau zu kommen - der Zeitraum von drei-vier Jahren ist dabei durchaus als realistisch anzusehen.
Instrumentenbau ist zuallererst etwas für Perfektionisten und Idealisten - wenn Zeit und Geld für dich eine größere Priorität haben als der Wunsch ein eigenes Instrument zu bauen, besteht die Möglichkeit eines Kursbesuches oder der Bestellung bei einem Hersteller. Falls du etwas Ausgefalleneres möchtest, wäre es immer noch sinnvoller sich von einem Fachmann kompetent beraten zu lassen und den Preisaufschlag inkauf zu nehmen - dabei gilt wieder, das es dich
zeitlich und finanziell weniger belasten wird als der Bau eines eigenen Instrumentes.
Falls dich das bis hierhin noch nicht abgeschreckt hat, wünsche ich dir viel Spaß beim Weiterlesen.
1.0.0. Was brauche ich um ein eine Sackpfeife selbst zu bauen? - Grundvorrausetzungen
1.0.1. Zeit und Geld
Der Zeitfaktor hängt von deinen Fähigkeiten und maschinellen Möglichkeiten ab, aber zumindest einen Tag in der Woche (also 12-14 Stunden) solltest du zur Verfügung haben - auch damit Fortschritte für dich bemerkbar werden. Was das Geld betrifft, grundsätzlich kann man nie zuviel haben. Für eine Drechsel-Grundaustattung muss durchaus mit +2000€ gerechnet werden - Baumaterial und andere Werkzeuge sind darin aber noch nicht enthalten.
1.0.2. Der richtige Arbeitsplatz
Ein entsprechender Platz um zu arbeiten ist essenziell, nicht nur was den Hausfrieden und das Verhältnis zu den Nachbarn betrifft, sondern auch was deine Sicherheit und Gesundheit angeht. Eine Garage, Scheune, Gartenhaus, Keller
oder Dachboden kommen hier infrage. Im Idealfall verfügt der Raum über ausreichend Tageslicht und eine gute Möglichkeit zur Durchlüftung, um Stäube von Holz und Metall sowie Dämpfe von Lösemitteln, Klebstoffen und anderen
Chemikalien abzuführen. Je nach Maschinen und Werkzeugpark sind noch ausreichend Steckdosen (und Sicherungen, Mehrfachstecker sind nur für Kleingeräte geeignet!) ggf. noch 400V Drehstromanschlüsse notwendig. Eine solide
Werkbank ist auf jeden Fall ein Muss, Regale, Schränke und Kisten helfen Struktur in das entstehende Chaos zu bringen.
1.0.3. PSA - Persönliche Schutzausrüstung
Dazu zählen Sicherheitsschuhe oder zumindest geschlossenes Schuhwerk, Mund-Nasenschutz, Schutzbrille sowie Gehörschutz. Beim Arbeiten mit Chemikalien kommen noch Gummihanschuhe dazu. An Maschinen mit rotierenden Teilen
(Drechselbank, Bohrmaschine, etc.) dürfen keine Handschuhe wegen der Verletzungsgefah getragen werden!
1.0.4. Ich habe nur eingeschränkt Platz oder kann nicht alle Arbeiten zuhause ausführen, welche Ausweichmöglichkeiten gibt es?
Wie bei Allem, bietet es sich an im Bekannten-und Freundeskreis anzufragen ob jemand einem die Möglichkeit bietet einem den Platz zeitweise zur Verfügung zu stellen (auch Werkzeuge ausleihen wäre eine Option, das man diese pfleglich behandelt ist selbstverständlich), eine kleine Gefälligkeit im Gegenzug erleichtert die Entscheidung des Gegenübers und festigt die Freundschaft.
Sollte es keine Möglichkeit geben, sind unter anderem öffentliche Werkstätten (meist von Vereinen in Städten betrieben), Bildunseinrichtungen (Schulen, Kindergärten, Behindertenwerkstätten, usw.),
sowie Gemeindeeinrichtungen wie Bauhöfe oder Vereinesheime (z.B. Freiwillige Feuerwehren, Motorradclubs, etc.) noch in Erwägung zu ziehen. Vitamin-B ist wie bei allem sehr hilfreich, denn Viele
scheuen sich vor der Versicherungsfrage im Schadensfall.
1.0.5. Zielsetzung
Ohne ein konkretes Ziel entwickelt sich das Ganze schnell zu einem Fass ohne Boden, deshalb ist vorab wichtig sich zu fragen, wie dein Vorhaben mit deiner Lebenssituation und deinen zuukünftigen Plänen
vereinbar ist (da du vermutlich längerfristig deine Zeit damit verbringen wirst, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen), in welchem Rahmen und Umfang du Instrumente bauen willst, ob du vielleicht noch
andere Instrumente bauen willst, welches Instrument und wieviele. Hinzu kommt noch, ob du die Maschinen und Werkzeuge noch für andere Arbeiten nutzen willst und wie sich der Kosten-/Nutzenfaktor verhält. Du musst keinen 500€ Akkuschrauber anschaffen, wenn du diesen lediglich zweimal im Jahr brauchst. Zudem musst du dir Gedanken machen, welche Werkzeuge und Vorrichtungen du selbst bauen musst um dein Instrument bauen zu können und entsprechende Vorbereitungen treffen, z.B. Halbzeuge zusammenstellen, Pläne zeichnen, etc..
1.0.6. Der Bauplan
Ohne einen Bauplan wirst du dir schwertun, ein komplett eigenes Instrument zu entwickeln vervielfacht den Zeit- und Kostenfaktor immens, da sich z.B. Werkzeuge als komplett untauglich herausstellen können. Außerdem müssen die verschiedenen Parameter wie Rohrblatt, Bohrung und Mensur in Einklang gebracht werden, was neben den zahlreichen weiteren Punkten die passen müssen, nicht ohne ein entsprechendes Maß an Erfahrung möglich ist. Selbst ein Bauplan eines funktionierenden Instrumentes gibt keine Garantie das ein spielbares Instrument zum Schluss herauskommt, da es auch noch richtig eingestellt werden muss - es reduziert aber die Fehlerquellen deutlich, so dass es z.B. mit dem Austausch des Rohrblattes funktionieren kann.
Vorab noch einige Bezugsquellen für Werkzeuge:
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shop.hager-drechseln.de/
killinger.de/
drechslershop.de/
drechselbedarf-schulte.de/
dictum.com/de/
wabeco-remscheid.de/
paulimot.de/
profishop.de/
drechselshop-kramer.com/
zuschnittholz24.de/
contorion.de/
FAQ's für den Sackpfeifenbau
Vorwort
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Wenn du überlegst ein eigenes Instrument bauen zu wollen, dann solltest du zuallererst in Betracht ziehen, ob ein Baukurs für dich infrage kommt. Baukurse haben den Vorteil, das du danach ein spielbares Instrument in den Händen hälst und zudem der Kosten- und Zeitfaktor über-und planbar bleibt. Außerdem besteht die Möglichkeit, Gleichgesinnte zu treffen, was durchaus eine wichtige Erfahrung ist, da die Szene doch recht überschaubar ist. Desweiteren bieten einige Hersteller z.B. Jürgen Ross oder Christian Dreier den Verkauf von Bausätzen und Halbzeugen an, was dir die Arbeit des Bohrens oder der Holzbehandlung erspart.
Warum rate ich dir dazu?
Für ein spielbares Instrument ist weit mehr vonnöten, als eine Drechselbank zu kaufen und Späne zu produzieren. Neben Zeit, Geld und einem geeigneten Arbeitsplatz sind neben den Drechselwerkzeugen an die man zuerst denkt,
viele weitere Maschinen und Werkzeuge nötig - teilweise unverzichtbar - um entsprechende Werkzeuge und Vorrichtungen für das Instrument bauen zu können. Außerdem braucht man weiteres Vielfaches an Zeit um sich diese Fertigkeiten
beizubringen und anzueignen, das Lehrgeld kommt noch obendrauf. Jemand ohne handwerkliche Ausbildung oder zumindest Veranlagung, muss sich im Klaren sein, das er quasi eine drei-/vierjährige Ausbildung in seiner Freizeit zu absolvieren
hat um auf ein entsprechendes Qualitätsniveau zu kommen - der Zeitraum von drei-vier Jahren ist dabei durchaus als realistisch anzusehen.
Instrumentenbau ist zuallererst etwas für Perfektionisten und Idealisten - wenn Zeit und Geld für dich eine größere Priorität haben als der Wunsch ein eigenes Instrument zu bauen, besteht die Möglichkeit eines Kursbesuches oder der Bestellung bei einem Hersteller. Falls du etwas Ausgefalleneres möchtest, wäre es immer noch sinnvoller sich von einem Fachmann kompetent beraten zu lassen und den Preisaufschlag inkauf zu nehmen - dabei gilt wieder, das es dich
zeitlich und finanziell weniger belasten wird als der Bau eines eigenen Instrumentes.
Falls dich das bis hierhin noch nicht abgeschreckt hat, wünsche ich dir viel Spaß beim Weiterlesen.
1.0.0. Was brauche ich um ein eine Sackpfeife selbst zu bauen? - Grundvorrausetzungen
1.0.1. Zeit und Geld
Der Zeitfaktor hängt von deinen Fähigkeiten und maschinellen Möglichkeiten ab, aber zumindest einen Tag in der Woche (also 12-14 Stunden) solltest du zur Verfügung haben - auch damit Fortschritte für dich bemerkbar werden. Was das Geld betrifft, grundsätzlich kann man nie zuviel haben. Für eine Drechsel-Grundaustattung muss durchaus mit +2000€ gerechnet werden - Baumaterial und andere Werkzeuge sind darin aber noch nicht enthalten.
1.0.2. Der richtige Arbeitsplatz
Ein entsprechender Platz um zu arbeiten ist essenziell, nicht nur was den Hausfrieden und das Verhältnis zu den Nachbarn betrifft, sondern auch was deine Sicherheit und Gesundheit angeht. Eine Garage, Scheune, Gartenhaus, Keller
oder Dachboden kommen hier infrage. Im Idealfall verfügt der Raum über ausreichend Tageslicht und eine gute Möglichkeit zur Durchlüftung, um Stäube von Holz und Metall sowie Dämpfe von Lösemitteln, Klebstoffen und anderen
Chemikalien abzuführen. Je nach Maschinen und Werkzeugpark sind noch ausreichend Steckdosen (und Sicherungen, Mehrfachstecker sind nur für Kleingeräte geeignet!) ggf. noch 400V Drehstromanschlüsse notwendig. Eine solide
Werkbank ist auf jeden Fall ein Muss, Regale, Schränke und Kisten helfen Struktur in das entstehende Chaos zu bringen.
1.0.3. PSA - Persönliche Schutzausrüstung
Dazu zählen Sicherheitsschuhe oder zumindest geschlossenes Schuhwerk, Mund-Nasenschutz, Schutzbrille sowie Gehörschutz. Beim Arbeiten mit Chemikalien kommen noch Gummihanschuhe dazu. An Maschinen mit rotierenden Teilen
(Drechselbank, Bohrmaschine, etc.) dürfen keine Handschuhe wegen der Verletzungsgefah getragen werden!
1.0.4. Ich habe nur eingeschränkt Platz oder kann nicht alle Arbeiten zuhause ausführen, welche Ausweichmöglichkeiten gibt es?
Wie bei Allem, bietet es sich an im Bekannten-und Freundeskreis anzufragen ob jemand einem die Möglichkeit bietet einem den Platz zeitweise zur Verfügung zu stellen (auch Werkzeuge ausleihen wäre eine Option, das man diese pfleglich behandelt ist selbstverständlich), eine kleine Gefälligkeit im Gegenzug erleichtert die Entscheidung des Gegenübers und festigt die Freundschaft.
Sollte es keine Möglichkeit geben, sind unter anderem öffentliche Werkstätten (meist von Vereinen in Städten betrieben), Bildunseinrichtungen (Schulen, Kindergärten, Behindertenwerkstätten, usw.),
sowie Gemeindeeinrichtungen wie Bauhöfe oder Vereinesheime (z.B. Freiwillige Feuerwehren, Motorradclubs, etc.) noch in Erwägung zu ziehen. Vitamin-B ist wie bei allem sehr hilfreich, denn Viele
scheuen sich vor der Versicherungsfrage im Schadensfall.
1.0.5. Zielsetzung
Ohne ein konkretes Ziel entwickelt sich das Ganze schnell zu einem Fass ohne Boden, deshalb ist vorab wichtig sich zu fragen, wie dein Vorhaben mit deiner Lebenssituation und deinen zuukünftigen Plänen
vereinbar ist (da du vermutlich längerfristig deine Zeit damit verbringen wirst, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen), in welchem Rahmen und Umfang du Instrumente bauen willst, ob du vielleicht noch
andere Instrumente bauen willst, welches Instrument und wieviele. Hinzu kommt noch, ob du die Maschinen und Werkzeuge noch für andere Arbeiten nutzen willst und wie sich der Kosten-/Nutzenfaktor verhält. Du musst keinen 500€ Akkuschrauber anschaffen, wenn du diesen lediglich zweimal im Jahr brauchst. Zudem musst du dir Gedanken machen, welche Werkzeuge und Vorrichtungen du selbst bauen musst um dein Instrument bauen zu können und entsprechende Vorbereitungen treffen, z.B. Halbzeuge zusammenstellen, Pläne zeichnen, etc..
1.0.6. Der Bauplan
Ohne einen Bauplan wirst du dir schwertun, ein komplett eigenes Instrument zu entwickeln vervielfacht den Zeit- und Kostenfaktor immens, da sich z.B. Werkzeuge als komplett untauglich herausstellen können. Außerdem müssen die verschiedenen Parameter wie Rohrblatt, Bohrung und Mensur in Einklang gebracht werden, was neben den zahlreichen weiteren Punkten die passen müssen, nicht ohne ein entsprechendes Maß an Erfahrung möglich ist. Selbst ein Bauplan eines funktionierenden Instrumentes gibt keine Garantie das ein spielbares Instrument zum Schluss herauskommt, da es auch noch richtig eingestellt werden muss - es reduziert aber die Fehlerquellen deutlich, so dass es z.B. mit dem Austausch des Rohrblattes funktionieren kann.
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